Kreisverband besucht Wertstoffhof in Hüllhorst

Besuch der GRÜNEN-Fraktion auf dem Wertstoffhof Hüllhorst
Austausch über die Zukunft der Abfallwirtschaft im Kreis

Hüllhorst. Die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen besichtigte Ende April den Wertstoffhof in
Hüllhorst mit Vertretern der Kreisabfallverwertungsgesellschaft (KAVG) und der Kreisverwaltung. Ziel
des Treffens war ein Austausch über das neue Abfallwirtschaftskonzept des Kreises Minden-Lübbecke,
konkrete Herausforderungen auf den kommunalen Wertstoffhöfen sowie die Zukunft der
Entsorgungsstruktur im Kreisgebiet.
Eingeladen hatte die Frakonsvorsitzende Cornelia Schmelzer gemeinsam mit dem Geschäftsführer
der KAVG, Henning Schreiber. Begleitet wurde die Fraktionsvorsitzende von den Fraktionsmitgliedern
mit Fokus auf Umwelt- und Kreislaufwirtschaft Thomas Dippert, Dirk Forke und Dr. Herbert Vollmer.
Von Seiten der Verwaltung nahm Dezernent und Kreiskämmerer Jörg Schrader teil. Durch den Betrieb
führte Thomas Kropp, dem unter anderen für den Betrieb der Wertstoffhöfe verantwortlichen
Prokuristen der KAVG.
Im Mittelpunkt des Treffens standen die geplante Zusammenlegung der KAVG mit den
Abfallentsorgungsbetrieben des Kreises (AML) zu einer Anstalt öffentlichen Rechts (AöR) sowie die
künftige Ausgestaltung der Wertstoffhöfe im Kreisgebiet. „Wir brauchen eine bürgernahe,
transparente und kooperative Abfallwirtschaft im Kreis. Die geplante AöR und eine engere
Zusammenarbeit der Städte und Gemeinden mit dem Kreis ist dafür ein wichger Schritt,“ betonte
Schmelzer.
Die Gespräche auf dem Wertstoffhof griffen viele praktische Aspekte auf. Kriktik gibt es etwa an den
zum Teil begrenzten Öffnungszeiten, die für Berufstätige eine Hürde darstellen. Die KAVG prüft daher,
wie sich der Zugang außerhalb der regulären Zeiten digital ermöglichen lässt – zum Beispiel über Appbasierte
Systeme.

Ein weiterer Diskussionspunkt ist das Wiegesystem: In Hüllhorst wird nicht mit einer geeichten Waage
gearbeitet, sondern das Volumen der angelieferten Stoffe geschätzt. Dieses Verfahren ist
kostengünstiger, sorgt aber vereinzelt für Unzufriedenheit. Auch die fehlende dauerhafte
Schadstoffannahme wurde thematisiert. Bürger*innen können diese nur abgeben, wenn die mobile
Schadstoffsammlung vor Ort ist.
Ein zentrales Anliegen der Grünen ist, dass das Angebot auf den Wertstoffhöfen ausgebaut,
bekannter und vor allem transparenter gestaltet wird. „Bürger*innen müssen das Angebot kennen,
schätzen und nutzen. Dann gehören wilde Ablagerungen in der Natur auch bald der Vergangenheit
an,“ so Dirk Forke, GRÜNES Mitglied des Betriebsausschusses.
Die KAVG zeigte sich offen für Vorschläge und diskutiert mit den Gemeinden einen Ausbau der
Einsammlung von Sperrmüll und Möglichkeiten, das Angebot attraktiver zu gestalten. An der
Pohlschen Heide und Standorten wie den Wertstoffhöfen verkauft die KAVG mittlerweile auch lose
oder abgepackte Produkte aus eigener Kreislaufwirtschaft wie Rindenmulch, torfreduzierte
Blumenerde oder Kompost.
Nicht alle Kommunen im Kreis setzen auf die öffentlich betriebenen Wertstoffhöfe. Einige arbeiten
lieber mit privaten Anbietern zusammen, was kostengünstiger erscheint. Der Kreis hat hier jedoch
keinen Einfluss auf den Verbleib der Wertstoffe. „Wir müssen auf Kreisebene sicherstellen, dass
unsere Verantwortung für Umwelt und Recycling nicht an der Kreisgrenze aufhört,“ mahnte
Schmelzer. Offen blieb die Frage, wie viele Wertstoffhöfe im Kreis tatsächlich sinnvoll betrieben
werden können und sollten. Die Entsorgung ist Pflichtaufgabe, verursacht aber hohe Kosten für die
Kommunen. Eine bessere Abstimmung in der Fläche gilt als notwendiger nächster Schrift zwischen
der AöR und den Städten und Gemeinden.
Die Gesprächspartner*innen aus Politik, Verwaltung und Kreislaufwirtschaft des Kreises waren sich
einig: Eine moderne Abfallwirtschaft braucht Innovation, Kooperation und Kommunikation. In
Hüllhorst wurde dazu von der KAVG ein attraktives Angebot geschaffen. Die geplante AöR soll ein
starker Träger werden, der mit neuen Technologien und bürgernahen Angeboten Vertrauen in die
öffentliche Entsorgung schafft und die Zusammenarbeit der Kommunen in der Abfallwirtschaft stärkt.

 

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